Ursprung und Entwicklung

Seit ihrer Gründung im Jahr 1978 bietet die deutschfranzösische Kooperation (DEUFRAKO) den formellen Rahmen der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich auf dem Gebiet des bodengebundenen Verkehrs. Ursprünglich primär auf den Schienenverkehr ausgerichtet basiert DEUFRAKO heute auf dem gesamten Spektrum des Forschungsprogramms „Mobilität und Verkehrstechnologien“ der Bundesregierung unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologien (BMWi) sowie des französischen Programms für Forschung und Innovation im bodengebundenen Verkehr (PREDIT), an dem die für Umwelt, Forschung und Industrie zuständigen Ministerien sowie die Agentur für Umwelt und Energiemanagement (ADEME), die Agentur für Innovation und Mittelstandförderung (OSEO) und die Nationale Forschungsagentur (ANR) gemeinsam beteiligt sind.

In 30 Jahren und in über 30 Projekten entstanden zwischen Industrie und Wissenschaft beider Länder enge partnerschaftliche Verbindungen. Von Anfang an ging es DEUFRAKO darum, mittels einer Intensivierung der deutsch-französischen Zusammenarbeit umfassende Kooperationen zum Thema Verkehr auf europäischer Ebene ins Leben zu rufen.

Eines der anschaulichsten Beispiele ist das European Rail Traffic Management System (ERTMS), das neue System für Management und Steuerung des Eisenbahnverkehrs,welches durch die Einführung eines einheitlichen europäischen Zugsicherungssystems die Interoperabilität des Zugverkehrs in Europa erleichtert. Die Entwicklung dieses Systems basiert auf Forschungsarbeiten innerhalb von DEUFRAKO sowie auf Arbeiten des Internationalen Eisenbahnverbandes (UIC).

Ebenso erfolgreich endeten die Projektarbeiten zum Einsatz von Satelliten im Locoprol-Projekt, einem ehrgeizigen Forschungs- und Entwicklungsprojekt des 5. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Union zur Ausarbeitung eines kostengünstigen, ERTMS-kompatiblen Zugsteuerungs- und -sicherungssystems für Strecken mit geringer Verkehrsdichte.

DEUFRAKO leistet so einen Beitrag zum Aufbau des Europäischen Forschungsraums (European Research Area – ERA) und bereitet die europäische und internationale Standardisierung vor.